Die Stolpersteine sind aus der Idee eines Künstlers entstanden und inzwischen tausendfach in Europa verlegt. Jedes Mal wird der Auftrag durch einzelne Bürgerinnen und Bürger oder auch Gruppen gegeben. Kein Parlament hat einen Auftrag gegeben, keine Jury oder Kommission über die Gestaltung entschieden. Es ist nicht an einem Ort zu besuchen, sondern kann dir in jeder Straße begegnen. Das macht die Stolpersteine so besonders.
Es ist schade, dass die einzigen Straßen in Europa die ausgeschlossen werden ausgerechnet in München sind.
Die jeweilige Kommune muss kein Geld dazu geben, es nicht fördern. Es muss nur zugelassen werden, dass eine Gehwegplatte, einige Pflastersteine entfernt und ersetzt werden. Eigentlich wäre das Entscheidungskriterium der Verwaltung wie sonst im öffentlichen Raum – bleibt die Verkehrssicherheit gewährt? Und da die Steine so verlegt werden, dass man nicht wirklich stolpert ist das Kriterium erfüllt.
Gedenken und Erinnern ist immer sehr individuell und persönlich. Es gibt hier kein richtig oder falsch – schwarz oder weiß. Es gibt aber Rahmen oder Grenzen die wir uns geben wenn wir z.B. festlegen was bei Grabsteinen zulässig ist.
Wenn sich der Münchner Stadtrat hier jetzt zum Richter aufschwingt, sollte aber nicht entschieden werden ob wir jeweils persönlich die Stolpersteine jetzt für eine gute oder schlechte Form des Gedenkens halten, sondern ob es tatsächlich objektive Gründe gibt es komplett zu verbieten. Hunderte von Kommunen haben keine gesehen – ich auch nicht.