Städtebauförderung

Städte begrün(d)en

 

Ich durfte am 21.6. den „Tag der Städtbauförderung“ eröffnen am Giesinger Grünspitz.

Als Neuhauserin komme ich da auch viel zu selten vorbei und ich kann nur jedem und jeder empfehlen sich dieses urbane Biotop einmal anzuschauen. Im letzten Jahr – beim allerersten „Tag der Städtebauförderung“ hatte sich die Stadt entschieden an vielen Orten zu feiern – überall dort wo insbesondere Projekte durchgeführt werden und wurden.

Berg am Laim – Milbertshofen – Hasenbergl – Ramersdorf – Pasing – und eben Giesing

Die ersten Städtebauförderprogramme entstanden in den 70er Jahren und München war gleich mit dabei. Zunächst ging es darum die Stadtzentren an sich zu aktivieren – in München aber sind es aber mehr die dezentralen Kontenpunkte – die auch Thema des Programms „Die Soziale Stadt“ sind.

In einer wachsenden sich verdichtenden Stadt ist es entscheidend die öffentlichen Räume lebenswert zu halten und auch abseits der Innenstadt Straßen und Plätze als lokale Zentren sozial aber auch ökonomisch zu beleben und zu stärken. Mit dem demographischen Wandel und für die Jungen die gerne Einkäufe und Arztbesuche zu Fuß erledigen ist das sehr wichtig.

Bei Grünspitz wird ein im Augenblick noch Freie Grünstücksfläche zum Klettergarten, Werkstatt, Gemüsebett, Malstube und natürlich Treffpunkt. Denn die Städtebauförderung funktioniert nur mit den Bürgerinnen und Bürgern und benötigt zwingend vielen unterschiedliche Beteiligungsprozesse.

Das Programm „Die Soziale Stadt“ zur Förderung von Stadtteilen mit einem besonderen sozialen Entwicklungsbedarf kam bundesweit in 392 Gebieten aus 267 Gemeinden zur Anwendung

Ziele des Programms sind, die physischen Wohn- und Lebensbedingungen sowie die wirtschaftliche Basis in den Stadtteilen oder Stadtquartieren zu stabilisieren und zu verbessern, die Lebenschancen durch Vermittlung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen zu erhöhen und Image, Öffentlichkeitsarbeit und Identifikation der Quartiere zu stärken. Das Leben in den städtebaulich und sozial gefährdeten Gebieten, ein sozialer Verbund und die Motivation der Bewohner sollen wieder gestärkt werden.

„Die Menschen, nicht die Häuser machen die Stadt.“ 
Perikles (um 500 – 429 v. Chr.), athenischer Politiker und Feldherr

Diese Aussage kann ich als Architektin natürlich nicht so ganz teilen – die Gebäude und ihre Gestalt bewirken doch auch viel – aber auch sie werden ja von den Menschen bewohnt, besucht, in den Details gestaltet und daher ist eine Stadt ohne Menschen nicht möglich – oder ein Geisterstadt. Eine Stadt ohne Häuser wäre dann wohl ein Zeltstadt oder Form von Slum – und das ist nicht unbedingt das Optimum aber hat durchaus urbane Qualitäten.